März 2023

Was ich in meinem ersten Jahr als kreative Selbstständige gelernt habe | Part 03

Eine Kaffeetasse um die herum Zuckerwürfel im Kreis liegen auf rotem Hintergrund

Teile dir deine Ressourcen ein

Ein besonders spannender Aspekt der Selbstständigkeit (der mir früher viel Angst gemacht hat) sind die verschiedenen Rollen, die man plötzlich einnehmen muss. Mal fungiert man als Social Media Manager*in und lädt neuen Content hoch. Am nächsten Tag ist man Buchhalter*in und kümmert sich um die Umsatzssteuer. Und am darauffolgenden Tag kommt es zu einem Projektgespräch und man ist Kundenberater*in und Kreative*r in einem.

Wem diese Vorstellung nicht gefällt sollte sich das mit der Solo-Selbstständigkeit nochmal überlegen. Aber keine Sorge: Man (und Frau) wächst mit den Herausforderungen. Inzwischen macht es mir großen Spaß, die Hüte und Aufgaben zu wechseln – und das oft mehrmals am Tag. Nach einigen Monaten als selbstständige Designerin begann das Multitaskin allerdings an meinen Nerven zu zerren. Es ist erwiesener Maßen keine gute Idee, ständig zwischen Aufgaben hin und her zu wechseln und sich mit zu vielen Dingen gleichzeitig zu beschäftigen. Aber als Selbstständige passiert mir das immer wieder.

Werde dein eigener Projektmanager

Bisher hatte ich im Berufsalltag immer eine Kollegin oder einen Kollegen, die dafür gesorgt haben, meinen Zeitaufwand und meine Ressourcen richtig einzuschätzen. Die Rolle der Projektmanager*in habe ich also oben in meiner Aufzählung vergessen. Diesen Hut setze ich mir noch viel zu selten auf, auch wenn ich täglich Entscheidungen treffe und meine To Dos plane. Wenn sich niemand anderes um deine Ressourcen kümmert, musst du es eben selbst tun. Ansonsten geht man als Selbstständige*r schnell auf dem Zahnfleisch und fragt sich, wieso man noch gleich mit dem ganzen Stress angefangen hat.

Ein gelber Hintergrund mit einem Laptop, einem Smartphone und einer Kaffeetasse

Lerne dich selbst kennen

Tipps für Produktivität und Zeitmanagement lese ich mir gerne durch und vergesse sie dann schnell wieder. Denn wir ticken alle anders und nur weil mir jemand in einem Podcast von seiner „Fokus Methode“ erzählt, heißt das noch nicht, dass sie auch mir im Alltag helfen wird. Wichtiger ist es meiner Meinung nach, das eigene Verhalten zu beobachten und sich selbst gegenüber kritisch zu sein.

So habe ich zum Beispiel gemerkt, dass ich oft zwischen Projekten hin und her springe, viel zu schnell auf Nachrichten und Notifications reagiere und zu oft auf Instagram meine Zeit verbringe (dabei wollte ich doch nur kurz einen Post verfassen). Ich habe mir für mein zweites Jahr als Selbstständige vorgenommen, zu weniger Anfragen „Ja“ zu sagen. Ich möchte auch meine Kund*innen mehr auf Abstand halten und weniger häufig meine Slack, Teams und Telegram Nachrichten lesen. Meine Ressourcen einzuteilen ist immer noch eine Herausforderung. Aber ich lerne mich selbst über mein Verhalten besser kennen und bin gespannt, wie mein Arbeitsalltag zukünftig aussehen wird.

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